Symphony X - Underworld (2015)

26.02.2016 18:30

 

Veröffentlichung: 2015

Genre/ Stil: Metal, Progressive Metal, Symphonic Metal, Power Metal

 

Besetzung:

Russel Allen - Gesang

Michael Romeo - Gitarre

Michael Pinnella - Keyboard

Michael Lepond - Bass

Jason Rullo - Schlagzeug

 

Titelliste:

1. Overture

2. Nevermore

3. Underworld

4. Without You

5. Kiss Of Fire

6. Charon

7. To Hell And Back

8. In My Darkest Hour

9. Run With The Devil

10. Swan Song

11. Legend

 
 

Eine ganze Weile haben Symphony X Fans bereits auf eine neue Veröffentlichung warten müssen. Iconoclast liegt ja nun immerhin schon 4 Jahre zurück. Mann, wie die Zeit vergeht. Dream Theater haben in der Zeit schon ein selbstbetiteltes Album und zwei Livealben veröffentlicht und kürzlich ein monumentales, 130 Minuten Werk auf den Mark geworfen. Ich muss sagen, ich habe mich selbst nie als riesigen Symphony X Fan bezeichnet. Ich habe sie immer gern gehört, habe sehr oft und sehr gern in den bombastischen Klängen ihrer Musik geschwelgt oder einfach nur Aggressionen abgebaut. Doch ca. ein Jahr nachdem ich die Band kennengelernt hatte, stellte ich fest, dass die Herren um Mastermind Michael Romeo einen Fehler begehen: Sie wissen nicht wann Schluss ist. Hört man sich konzentriert durch ein komplettes Symphony X Album, so werden einem die Ohren dröhnen. Zu bestimmten Situationen fällt einem das nicht auf, und dem eher den Metalklängen zugeneigten Hörer wahrscheinlich sowieso nicht; aber irgendwann denkt man sich (ich mir), Jungs, lasst es doch mal ruhig angehen, schreibt doch mal eine Ballade ohne Doubletime-Frickelsolo. Denn selbst die ruhigsten Titel der Band, wie Candlelight Fantasia oder The Sacrifice steigern sich irgendwann in (wenn auch moderates) Geriffe, bei welchem zumindest ich mich irgendwann frage, wieso die Band denn nie mal ein The Answer Lies Within oder Wither schreibt und dem Hörer mal die Möglichkeit gibt, nach drei Titeln des Kalibers von Dehumanized mal durchzuatmen und sich für den nächsten Brocken vorzubereiten.

Seinen Höhepunkt nahm das ganze eigentlich beim Vorgänger Iconoclast, welchen man neben „zu lang“ und „sperrig“ vor allem als „anstrengend“ bezeichnen könnte. Das Album wird einem geradezu um die Ohren geschmissen. Wenn man nach dem 11-minütigen Titeltrack durch The End Of Innocence und das sperrige Dehumanized gejagt wird, braucht man nicht denken, danach ginge es etwas seichter voran. Das gesamte Doppelalbum hat nämlich nicht eine Ballade zu bieten. When All Is Lost ist ein 9-minütiger, wunderbar epischer Track mit fantastischen Melodien, und bei weitem der ruhigste Song des Albums, aber alles andere als eine Ballade. Und tada; kaum packt die Band mal ein paar Melodien aus und die komplette Metalbreitseite ein, legen sie den besten Song des Albums hin. Mit der ersten Sekunde der zweiten CD befindet man sich dann wieder im alten Trott.

Wer weiß, was die Band zu einem solch aggressiven Album bewegt hat. Vielleicht bin ich auch einfach ein wenig zu zart besaitet für ein so krudes Metalalbum wie Iconoclast. Wie dem auch sei, natürlich findet sich auf Underworld zwar auch kein Wither oder The Answer Lies Within, aber mit Without You und Swan Song zwei moderat heavye Halbballaden, die einem mal kurz die Gelegenheit geben sich zu sammeln und in den schönen Melodiebögen zu schweben, die die Band eigentlich sehr gut drauf hat. Man findet wieder mehr Melodie, nicht viel weniger Geriffe, dafür sind die Songstrukturen wesentlich besser nachvollziehbar. Dadurch wirken die Songs nicht so sperrig. Das Album klingt von der Produktion nahezu genauso wie seine beiden Vorgänger. Ich persönlich mochte den schlankeren Sound von The Odyssey etwas mehr, aber die Musik von Symphony X hat seit 2007 einiges an bombastischer Breitseite dazu gewonnen, sodass der fette Sound der Musik gut steht.

Was sich auch auf diesem Output nicht geändert hat, ist das fast vollkommende Nichtvorhandensein von - zumindest zu offensichtlichen - vermetalten Bach-Gavotten, Barock-Unisonolinien oder sonstigen Klassikzitaten. Ich persönlich mochte diese Seite der Band immer sehr gern, zumal sie eigentlich immer ihr Markenzeichen waren (nicht um sonst heißt die Band Symphony X). Doch auf Underworld gewinnt die Musik ihre Melodik und Harmonik betreffend eine zusätzliche, gewissermaßen poppige Komponente, die ihr äußerst gut steht.

 

Eröffnet wird durch ein kurzes Vorspiel, welches sich inkorrekterweise als Overture bezeichnet. Eine Overture hat ein paar Aufgaben, denen dieses kleine Präludium hier eindeutig nicht gerecht wird. Abgesehen von seiner zu üppigen Namensgebung ist das Stück aber gelungen. Konservenstreicher und -chorgesänge, Pauken und groooße, weite Flächen. Man weiß sofort, was für ein Album man hört. Nach einer Minute wird angefangen zu grooven und zu riffen. Von Anlage und Idee her unterscheidet sich dieses Stückchen Musik nicht groß von Oculus Ex Inferni, dennoch hat mir das eben genannte noch ein bisschen besser gefallen. Nichtsdestotrotz haben wir einen gelungenen und dazu vollkommen typischen Symphony X Opener vor uns. Er leitet nach seinen gerade reichlich 2 Minuten Spieldauer nahtlos über in den erwartet furiosen eigentlichen Opener. 

 

Nevermore fügt sich direkt in die Reihe Of Ashes & Sins - Smoke & Mirrors - Unleash The Fire - The Lie Of Lies ein, aus der der Titeltrack des Vorgängeralbums herausstach. Und noch dazu muss sich Nevermore vor keinem dieser Songs verstecken. Seine Struktur ist mit seinem A-B-C-A-B-C-D-E-C-C’—Schema durchaus konventionell. Seine Rhythmik beschränkt sich auf vereinzelte Gemeinheiten in den Taktarten und bleibt ansonsten relativ straight. Was an diesem Song wirklich bemerkenswert heraussticht, ist der geradezu poppige, und damit extrem eingängige Refrain. Diese bereits erwähnte neue Seite der Band steht der Musik wie gesagt sehr gut. Ansonsten hat der Song alles zu bieten, was ein Symphony-X-Opener zu bieten haben sollte. Geriffe, eine moderate Länge und natürlich ein halsbrecherisches Gitarrensolo mit einer Auflösung durch (hier sogar Bach-ähnlichen) Arpeggios hin zum finalen Refrain.

 

Der nachfolgende Titeltrack setzt erfahrungsgemäß vom Härtegrad her noch einen drauf. In diesem Song darf vor allem Russel Allen zeigen, was er wirklich drauf hat. Im PreChorus geht er selbst für seine Verhältnisse aus sich raus und holt alles aus seinem Organ raus, was rauszuholen ist. Es braucht schließlich zwei komplette Strophen und zwei komplette PreChoruses, bis man im hymnischen Refrain gelandet ist. Dieser erinnert mich gern mal an den von Of Sins & Shadows. Doublebass, ein wahnsinnig guter Russel Allen, breite Gitarren und in der Tat mal wieder etwas Bachharmonik, wenn auch weniger offensichtlich wie einst bei manch früherem Song. Danach findet man sich einer schweren 3/4-Bridge wieder, die den bisher konventionellen Aufbau des Songs aufbricht, jedoch trotzdem nachvollziehbar ist, selbst wenn man sie nicht versucht analytisch einzuordnen. Daraufhin kehren die Chöre wieder und es folgt ein Gitarren-Keyboard Duell, welches nicht zu weit ausschweift und mit einer erneut klassischen Auflösung in den letzten Refrain überleitet. Bemerkenswert ist, dass der eigentliche Refrain nur zwei mal kommt. Danach schreit sich Allen die Seele aus dem Leib, bevor der Song ausgeblendet wird. Dieser Song ist bereits unzugänglicher als Nevermore, aber immer noch viel leichter zu verdauen als der Großteil der Stücke von Iconoclast.

 

An dieser Stelle macht die Band etwas richtig, was sie auf dem Vorgänger falsch gemacht hat. Es folgt die erste Halbballade. Wie in Nevermore haben wir hier wieder poppige Melodien, besonders was den Refrain angeht, welcher sich trotzdem in sehr hymnischem Gewand präsentiert. Allen zeigt mal wieder, was er drauf hat. In der Bridge glaubte ich anfangs beinahe, ein Divine-Wings-Zitat zu hören. Schön ist, dass dieser Idee einiges an Zeit gelassen wird um sich zu entwickeln. Der Song wird auf der Dominantparallele unaufgelöst beendet; ein Detail, welches ich immer wieder schätze. Without You ist vielleicht nicht so grandios wie Candlelight Fantasia oder Awakenings, aber trotzdem eine mehr als gelungene Powerballade, die trotz vereinzelter Riffs dem Hörer etwas Ruhezeit lässt, da seine Harmonik wesentlich zugänglicher ist, als man es von den meisten Symphony X Stücken gewohnt ist.

 

Mit Kiss Of Fire folgt dann der wohl abgedrehteste und härteste Song des Albums. Sofort brettert man mit 100% los und schmeißt einem Chöre, Riffs und Blastbeats (soweit ich weiß erstmalig in der Geschichte von Symphony X) um die Birne. Es folgt ein tiefes Bassinterlude - schön, Lepond mal richtig zu hören - mit welchem eine neue rhythmische Ebene eingeführt wird und auf welchem dann die Strophe aufbaut. Der folgende Refrain hat dann das Intro zur Basis und wirkt fast wie eine Bridge. Russel Allen erklimmt mal wieder Höhen, die man nur bestaunen kann. Die eigentliche darauffolgende Bridge führt erneut eine weitere rhythmische Ebene ein, was bewirkt, dass man ständig auf Trab sein muss, um zu checken, was hier gerade vor sich geht. Allens druckvolle Vocals bei „..the hammer with furious anger“ sind zum Niederknien. Zur Überleitung zum finalen Riff erklimmt er erneut ungeahnte Höhen. Der Song lässt einem kaum eine Sekunde Ruhe. Typisch endet der Song mit einem tiefen Riff und Konservenochester. Kiss Of Fire hat durchaus seine Daseinsberechtigung, da es von seiner Sorte nicht noch 6 weitere auf dem Album gibt. Erneut geht er einem weiterhin nicht allzu sehr auf den Keks, da seine Struktur wieder ziemlich einfach nachvollziehbar ist.

 

Charon scheint rein äußerlich nicht besonders anders zu sein, greift aber geschickt auf altbekannte Kashmir-Skalen zurück; das heißt im Prinzip Phrygisch-Dominant, Mixolydisch-b13 und Lokrisch. Die Band tappt hier aber nicht in die Falle, alles mit fernöstlich anmutenden Plastikstreichern zuzukleistern. Die leicht orientalischen Anklänge bleiben moderat, sodass wir noch immer einen Metalsong vor uns haben. Und was für einen! Erneut verzichtet man auf riesige polyrhythmische Verschiebungen und setzt auf Melodie und den schweren Groove. Hier und da findet sich trotzdem der ein oder andere Taktwechsel. Das wertvollste ist auch in diesem Song der äußerst gelungene hymnische Refrain, nebst einem Gitarre-Keyboard-Synchronteil, wie man ihn auf diesem Album noch nicht gehört hat. Auch Charon ist wieder ein einfach strukturierter, aber sehr gelungener Song, in welchem vor allem Russel Allen mit seinem fantastischen Gesang glänzt. Der Abschluss des Songs greift dann doch noch mal etwas mehr in die orientalische Trickkiste und ist schließlich etwas unerwartet, jedoch nicht unpassend. Sehr stark.

 

Der bei weitem längste Song des Albums, To Hell And Back, präsentiert sich nicht unbedingt als zentraler Longtrack des Albums, sondern ist ein weiterer Song, der sich gut in den Kontext einfügt und halt etwas länger geraten ist. Er präsentiert sich in bombastischem Gewand und ist wesentlich weniger heavy als die vorangegangenen Songs. Das Eingangsmotiv scheint eine große Landschaft umschreiben zu wollen. Es wird noch einige male wiederkehren und Basis für unterschiedliche Teile des Songs bilden. Für einen Symphony X Song dieser länge bewegt sich To Hell And Back relativ lange auf dem selben Level. Es dauert ganze viereinhalb Minuten, bis das erste richtige Metalriff einsetzt und dem bis dahin hymnischen Song eine neue Dimension verleiht. Es wird geradezu ein kompletter zweiter Song mit einem neuen Refrain eingefügt. Gestückelt wirkt der Song trotzdem nicht. Ein Gitarrensolo leitet in die anfängliche Thematik zurück und der Refrain wird erneut so richtig zelebriert. Diese Prozedur kennt man bereits von Symphony X und anderen Bands des Genres. Den Abschluss macht dann schließlich - wie soll es anders sein - das Anfangsmotiv über einem schweren Riff. 

 

Der kürzeste Song des Albums, In My Darkest Hour, beginnt wild, stellt sich aber im weiteren Verlauf garkein so abgedrehter Song. Man fasst sich sehr kurz; Intro, Strophe, Bridge und zweifacher Refrain sind in reichlich einer Minute vorgestellt. Auch hier findet die Band wieder zu tollen Melodien zurück, wie der Refrain eindrucksvoll beweist. Dass Romeo gute kurze Songs schreiben kann, hat er schon oft bewiesen, In My Darkest Hour ist aber im Gegensatz zu etwa Sea Of Lies oder Unleash The Fire von seiner Struktur und einigen Melodien her geradezu ein Popsong, von seiner Instrumentierung eben klar im Metalbereich angesiedelt. 

 

Ungewöhnlicherweise stehen meine drei liebsten Songs des Albums hier am Ende. Bei keinem dieser drei handelt es sich auf irgendeine Weise um ein zentrales oder abschließendes Meisterwerk. Sie unterscheiden sich nichtmal groß von ihren Vorgängern, führen aber das musikalische Konzept von Underworld noch konsequenter fort. Vielmehr überzeugen mich die gebotenen Melodien einfach noch mehr. 

Run With The Devil ist in Sachen Melodik und Komposition im Prinzip ein Hard Rock Song, doch die Instrumentierung und die Produktion hinterlassen mal wieder den üblichen Metal Eindruck. Die bluesigen Synchronlinien und der ziemlich ruhige Refrain erinnern an 70er Jahre Hardrock Bands a la Deep Purple. Der Instrumentalbreak ist dann aber wieder typische Symphony X. Einmal mehr versteht es die Band, alle nötigen Infos in weniger als 6 Minuten zu verpacken.

 

Mit Swan Song folgt dann die zweite und meiner Ansicht nach bessere Ballade des Albums. Diesen Song habe ich zum ersten mal vergangenen Sommer in einem kleinen Vorgarten in Memphis auf einem Schaukelstuhl bei brühend heißen Temperaturen und einer Zigarette gehört. Es ist eine Erinnerung, die zur Musik so garnicht passen will, aber ich denke immer wieder daran zurück. Der Text des Songs verleitet zum Schwelgen, porträtiert er doch eine hoffnungslos gescheiterte Liebesgeschichte, verbunden mit einem beschissenen Gefühl, das wohl die meisten von uns schon einmal gespürt haben. 

With you, I wouldn't change a thing

Just for you, I'd do most anything

But now you´re gone

And my swan song echoes on

Hach, ist das traurig. Bekanntermaßen bin ich aber für solch kitschige Zeilen gern zu haben, wenn sie mir ehrlich rüberkommen. Und bei der kraftvollen und gefühlvollen Art wie Russel Allen sie vorträgt, kann ich nicht anders, als sie ihm abzunehmen. Die Melodiebögen sind weit und nostalgisch. Das Finale den Erwartungen entsprechend groß und bombastisch. Russel Allens Gesang ist der Wahnsinn.

Swan Song ist sicherlich eine „Nummer-sicher“ Ballade und von Anfang bis Ende typisch für die Band; trotzdem würde ich sie als eine der besseren Symphony X Balladen bezeichnen. Genau wie sich Nevermore in die Reihe der energiegeladenen Opener einfügt, passt auch Swan Song zu Stücken wie My Sacrifice, Paradise Lost, Awakenings, Communion & The Oracle und Lady Of The Snow.

 

Das abschließende Legend ist ein weiterer unüblich straighter Hard Rock Song und wahrscheinlich mein liebster Song des Albums. Auch hier überzeugen Melodien und Hooks mehr als haarsträubende Taktwechsel und ewiges Gefrickel. Der Refrain erinnert etwas an einen hymnischen Jubelgesang, in dem manifestiert wird, dass die Protagonisten nicht aufgeben und immer weiter machen werden. Bezeichnend ist, dass es für so einen Refrain lediglich EINEN Sänger braucht, wenn dieser vom Kaliber Allen ist. Mein liebster Moment ist allerdings die Bridge nach dem zweiten Refrain um die dreieinhalb Minuten Marke, in welchem epische „Aaah“-Gesänge mit Halftime-Schlagzeug und schnellen Gitarrenlinien und arpeggien verbunden werden. Der obligatorische Instrumentalteil ist straight und kompakt gehalten. Kurz vorm rockigen Finale wird noch eine ruhige Reprise des „Aaah“-Teils eingeschoben, bis die Band sich mit einem mächtigen 7/8-Riff verabschiedet. Die letzte Wiederholung des Verses „The Legend never dies“ wird um das letzte Wort verkürzt und impliziert, dass wir von der Band noch viel hören werden. 

 

 

Und das freut einen, nach so einem Album! Die Band ihren Weg von Bach-getränktem Power-Progressive Metal über Sackgangs-Krach (Iconoclast) hin zu selbstbewusstem, eingängigen, beinahe poppigem Metal mit Prog-Einschlägen gefunden und klingen daher mittlerweile so eigenständig wie seit The Odyssey nicht mehr. Und das sage ich trotz meiner Liebe zu Paradise Lost - mit der ich zu großen Teilen alleine dastehe.

Das Cover ist wie bei Symphony X längst gewohnt nicht von viel Geschmack geprägt und dieses mal sogar besonders einfallslos. Ausnahme bildet für mich zumindest Paradise Lost. Allerdings ist die Präsenz der alten Ying Yang Masken wieder gestiegen. Musikalisch sehe ich hier aber trotz einiger solcher Meinungen kaum Reminiszenzen zu alten Werken. Die klassischen Anleihen sind in den Hintergrund gerückt und, wenngleich nicht verschwunden, eher anderen Einflüssen gewichen. Einen gewissen Queen-Anteil hört man noch immer, sowie das bei der Band stets präsente Kansas Timbre nicht verschwunden ist. Doch auch Bands wie Scorpions, Fates Warning, Nightwish und Stratovarius, von welchen ich allesamt kein großer Fan bin hört man hier und da mal raus. Symphony X verschmelzen aber alle diese Einflüsse zu einem ganz eigenen Sound, der nicht mehr „wie früher“ klingt, aber trotzdem noch typisch für die Band ist. 

Underworld ist damit ein recht eigenständiges Statement. Ein Werk ohne Longtracks, ohne Schnörkeleien oder ausschweifenden, verschachtelten Strukturen, sondern konzisen, kompakten und bei allen progressiven Einflüssen vor allem leicht nachvollziehbaren Songs, die (glücklicherweise) weit entfernt sind vom aggressiven Vorgänger.

Und jetzt freue ich mich erstmal auf das Konzert in Erfurt übernächstes Wochenende. Mehr davon!

 

 

Bewertung:

 

Vergleichbar mit: 

Symphony X sind in der Gegenwart angekommen. Die oben genannten Einflüsse findet man aber nach wie vor. Und das ist gut so!

 

 

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